Jean-Pierre Barral

Jean-Pierre Barral D.O. (UK) ist weltweit bekannt für seine Arbeit zum Stichwort VISZERALE MANIPULATION. Als er sein erstes Buch  zu diesem Thema zusammen mit  seinem Kollegen Paul Mercier veröffentlichte, zeigten sich neue Perspektiven. Die Ursprünge der VISZERALEN MANIPULATION finden sich in der Frühgeschichte der Osteopthie: Der Begründer der kraniosakralen Osteopathie, W.G. Sutherland, hatte bereits erste Elemente der manuellen Behandlung von Organen in seinem Unterricht berücksichtigt. Und auch manche Heiler verfügten über ein praktisches Wissen für die manuelle  Behandlung der menschlichen Organe.

Für Barrals neuen Ansatz ist es charakteristisch, dass er in der Lage war ein detailliertes System der manuellen Beurteilung und Behandlung aller Organe zu entwerfen. Er beschrieb wie sich die Atmungsbewegung des Zwerchfells auf die Organe überträgt und wie dadurch jedes Organ eine ganz bestimmt Raumkurve im Inneren des Rumpfes durchläuft.  Er entwickelte Tests, die leicht auszuführen sind. Und er entwicklete ein hochdifferenziertes System, das sehr leistungsfähig die Organbewegung stimulieren  und korrigieren kann. Und in diesem Zusammenhang gelang es ihm nachzuweisen, dass Dysfunktionen des muskuloskelletalen System, vor allem Gelenkprobleme, häufig in Verbindung mit den Organen stehen. Es bestehen offenbar innere Brücken zwischen der Welt des Bewegungsapparats und der Welt der Organe. Indem Barral diese inneren Brücken beschrieb, machte er verständlich, dass Orthopädie und Innere Medizin in bestimmten Bereichen nicht voneinader zu trennen sind. Und somit lieferte Barral mit seiner VISZERALEN MANIPULATION einen Beitrag, dessen Bedeutung weit über das Arbeitsgebiet der Osteopathie hinausreicht. Eine neue Vision der komplementären Medizin wurde damit möglich.

So kam es, dass das amerikanische Magazin TIME ihn bereits im Jahr 2001 als einen der grossen Jahrhundert-Innovatoren alternativer Medizin würdigte.

Wenn wir heute Barrals Lebenswerk betrachten, wird deutlich, dass seine viszerale Arbeit zu einem Meilenstein der Osteopathie und der manuellen Medizin wurde. Aber für Barral`s eigenen beruflichen Werdegang hat dieser Meilenstein eine noch größere Bedeutung: Es war der Beginn eines Weges, der sich in mehrere Richtungen öffnete. Im Verlauf von vier Jahrzehnten arbeitet Barral ständig daran, das Anwendungsgebiet der manuellen Therapie zu erweitern. So fand er für die manuelle Untersuchung die MANUELLE THERMODIAGNOSE und für die manuelle Behandlungspraxis eine Vielfalt von neuen Anwendungsmöglichkeiten. Die Anwendungen richten sich nicht nur auf die Organe, sie behandeln die Gefäße ebenso wie die Nerven und sogar  das menschliche Gehirn.

Barral ist damit seiner Grundphilosophie  in der Praxis um einiges näher gekommen: Alles ist wichtig im menschlichen  Körper, alle Bauelemente von der Oberfläche bis ins tiefste Innerste.